CDRterra

BMBF-Forschungsprogramm zu landbasierten CO2-Entnahmemethoden

Bei der Begrenzung des Klimawandels hat die Reduktion der Treibhausgasemissionen oberste Priorität. Um jedoch bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen, benötigen wir zusätzlich Verfahren, die der Atmosphäre dauerhaft Kohlendioxid entziehen. Aber ist „Carbon Dioxide Removal“ (CDR; deutsch: Kohlendioxidentnahme) wirklich machbar, wirksam und sinnvoll? Das BMBF-Forschungsprogramm CDRterra untersucht die realistischen Potenziale von landbasierten CO2-Entnahmemethoden.

Im Forschungsprogramm CDRterra untersuchen über 100 Forschende in zehn Verbundprojekten, wie und in welchem Umfang landbasierte CO2-Entnahmemethoden zur Begrenzung des Klimawandels beitragen können. Dabei werden politische, ökologische, technische und gesellschaftliche Fragen berücksichtigt.

Im Fokus stehen die Methoden:

  • Aufforstung, Wiederbewaldung und forstwirtschaftliche Maßnahmen
  • Bioenergie mit anschließender Abscheidung und Speicherung des CO2 (Bioenergy with Carbon Capture and Storage – BECCS)
  • Pyrolyse von Biomasse zu Biokohle (biochar)
  • erhöhte Kohlenstoffspeicherung im Boden
  • beschleunigte Verwitterung von Gestein
  • direkte Abscheidung von CO2 aus der Atmosphäre mit anschließender langfristiger Speicherung des Kohlenstoffs (Direct-Air-Capture and Carbon Storage – DACCS)
  • verschiedene Kombinationen von CO2-Aufnahmemethoden und Speicherung in langlebigen Produkten.

Das Synthesevorhaben CDRSynTra führt die Ergebnisse aus den Projekten zusammen. Es bildet auch die zentrale Schnittstelle zur Forschungsmission CDRmare, die marine CDR-Methoden untersucht. Ziel ist es, Potenziale und Nebenwirkungen der verschiedenen Verfahren und Ausbaupfade umfassend und einheitlich zu bewerten. Auf dieser Basis kann ein gesellschaftlich akzeptables, politisch umsetzbares und ökologisch sowie ökonomisch sinnvolles Portfolio an CDR-Methoden entstehen – im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

 

Ansprechpartner: Programmmanager Dr. Michael Miller (Ludwig-Maximilians-Universität München)